XII. Symposium der baltischen literarischen Kultur

XII. Symposium der baltischen literarischen Kultur
Lenz und Livland / J.M.R. Lenz und sein livländisches Umfeld

Tartu, 15-18 September 2022

Organisiert von der Universität Tartu (Germanistik und Komparatistik) und der Universität Potsdam (Germanistik) unter der Mitwirkung der Estnischen Goethe-Gesellschaft und Under und Tuglas Literaturzentrum der Estnischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Germanistischen Institutspartnerschaft (GIP) von DAAD.

Anlässlich des 230. Todestages von Jakob Michael Reinhold Lenz findet vom 15. bis 17. September 2022 in Tartu das XII. Symposium der baltischen literarischen Kultur statt, welches das livländische Wirkungsfeld dieses „seltenen Genies“ Livlands, wie Theodor Oldekop, der Pastor der estnischen Gemeinde der Tartuer / Dorpater Johanniskirche ihn bezeichnet hat, untersuchen will.

Wir möchten uns daran erinnern, dass auch das I. Symposium der baltischen literarischen Kultur – „Rebellionsmuster im Leben und Werk“ –, das 2001 in Tartu stattfand, dem Leben, Werk und der Wirkung dieses livländischen Autors gewidmet war, der im lettischen Cesvaine / Seßwegen geboren, im estnischen Tartu / Dorpat aufgewachsen ist, in Königsberg studiert und in Straßburg und Weimar sein Glück als deutscher Dichter versucht hat. Die Vorträge dieses Symposiums sind in der Triangulum-Sondernummer 2006 veröffentlicht worden.

In der Zwischenzeit hat sich einiges in der Lenz-Forschung getan. Neuere germanistische Forschungsergebnisse sind in dem 2017 erschienenen voluminösen J.M.R. Lenz-Handbuch (hgg. von J. Freytag, I. Stephan, H.-G. Winter) zusammengefasst. In Estland sind nach dem Tartuer Lenz-Symposium seine ausgewählten Schriften in estnischer Übersetzung erschienen, mit einem ausführlichen Nachwort von V. Aabrams versehen, der Lenz im Kontext des damaligen literarischen Feldes in Livland behandelt und seine livländischen Bezüge, Inspirationsquellen und Einflussfaktoren erläutert. In Lettland ist, übersetzt von B. Paškevica und mit einer Einführung von H. Bosse, eine lettischsprachige Ausgabe des Dramas „Der Hofmeister“ erschienen. Lenz’ Stücke sind in Estland und Lettland aufgeführt worden. Lenz ist nicht mehr ganz unbekannt in seinem Heimatland.

Der obengenannte Pastor Oldekop veröffentlichte 1766 das erste Gedicht des fünfzehnjährigen Nachwuchspoeten in den Rigischen Anzeigen, in der Hoffnung, dass „die dichterischen Gaben dieses hoffnungsvollen Jünglings sich immer mehr zur Ehre unsers Vaterlandes entwickeln und erhöhen mögen.“ Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Lenz verließ Livland und suchte sein Glück in Königsberg, Straßburg und Weimar. Seine Laufbahn in Deutschland blieb kurz. Und weder in Livland noch in Russland hat er danach Fuß fassen können. 

Das Symposium möchte diese Dichterexistenz zwischen Livland, Deutschland und Russland weiter erforschen und das Werk von Lenz vor dem Hintergrund der kultur-, sozial-, national- sowie kolonialgeschichtlichen Umstände seines livländischen Um- und Wirkungsfeldes, aber auch die akademische sowie künstlerische Rezeption seiner Person und seines Werkes in Estland, Lettland und Deutschland untersuchen.

Das Programm des Symposiums folgt in Kürze.


Kontakt und Organisation:

Tiina-Erika Friedenthal (tefriedenthal@gmail.com)

Kadi Kähär-Peterson (kadi.kahar-peterson@ut.ee )

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